„Als Museum der Moderne, das alle Disziplinen, nicht nur Malerei und Skulptur, sondern Film, Architektur, Design, Fotografie, Medien und Performance zusammenbringt, hat es eine dienende Funktion, aus dem Kulturforum einen Campus, einen Museumsgarten zu machen, der das Grün der zentralen Platane des Neubaus auf das gesamte Kulturforum ausufern und wachsen lässt. Das Museum der Moderne, kurz ‚berlin modern‘, ist Eingang in den Museumsgarten, der mit seinen vielen schon bestehenden Kunstsammlungen, der Philharmonie, der St. Matthäus-Kirche und gegenüber der Straße der Staatsbibliothek und dem Ibero-Amerikanischen Institut eine offene Mitte für alle sein wird.“

Klaus Biesenbach,
Direktor der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin

Das Museum als Brücke, Knotenpunkt und Denkraum

Im Museumsneubau sollen das unmittelbare Kunsterlebnis, der Austausch über die Kunst, aber auch die alltägliche Begegnung so eng wie möglich miteinander verflochten sein. Kern des Entwurfskonzeptes von Herzog & de Meuron sind zwei sich im Museumsinneren kreuzende „Boulevards“: zwei öffentliche Wege, auf denen das Gebäude von Nord nach Süd, von Ost nach West und umgekehrt durchschritten werden kann. Auf unterschiedlichen Ebenen des Gebäudes bieten sich so interessante Sichtachsen sowie Einblicke in die Ausstellungsräume und auf Kunstwerke.

Zugleich sind die Boulevards Treffpunkte und Flaniermeilen. So wird der Neubau zu einer Brücke, der die verschiedenen Seiten des Kulturforums

miteinander verbindet. Mit dem Neubau entsteht ein dynamischer Knotenpunkt zwischen der Stadt und den vielfältigen Museen und Kultureinrichtungen in unmittelbarer Nachbarschaft am Kulturforum. 

Das Kunstmuseum steht aber auch für eine Entschleunigung inmitten des pulsierenden Großstadtlebens – es bietet Orte zum Verweilen wie Sitztreppen in den Boulevards, einen ruhigen Hof am Naturdenkmal der Platane und auch Ruhe- und Studierzonen innerhalb der Ausstellungsflächen. Hier werden gezielt Informationen zu den Sammlungen bereitgestellt und das Publikum zu eigenen Recherchen und zur inhaltlichen Auseinandersetzung angeregt.

Wie der Neubau das Kulturforum belebt

Gastfreundlichkeit

Im Museumsneubau wird es über die Ausstellungsräume hinaus Bereiche geben, die auch außerhalb der Museumsöffnungszeiten zugänglich sein werden: Ein Museumsshop am Nordeingang, ein Museumscafé mit Terrasse und Ausblick auf die Philharmonie und ein Restaurant am Platanenhof tragen zur weiteren Belebung des Kulturforums bei. In einem großen Medien- und Veranstaltungsraum werden Podiumsdiskussionen, wissenschaftliche Symposien oder Lesungen angeboten. Ebenso werden dort Wiederaufführungen von Filmen, Tanzstücken oder Live-Performances mit Bezug zum 20. Jahrhundert stattfinden. Der Veranstaltungssaal kann durch eine große Freitreppe von außen betreten werden, die auch als öffentlicher Versammlungsort dient. 

Das Haus wird als sozial nachhaltiger, lebendiger und teilhabergerechter Ort gestaltet. Es wird ticketfreie Ausstellungsbereiche und kuratorisch frei bespielbare Flächen für soziale Aktionen geben.

Rund um den Platanenhof wird es künftig nicht nur die Möglichkeit zum Restaurantbesuch geben, sondern auch ein Biergarten einladen. Auch die Südseite des Gebäudes wird gastlicher: Dort wird sich das Haus mit einem Pop-Up-Café zur Neuen Nationalgalerie hin öffnen. Direkt am Osteingang des Hauses wird neben der dortigen kostenfreien „Street Gallery“ auch ein Buchladen eröffnet.

Aus der Außenfassade heraus wird eine Bank erwachsen, die entlang der Ost- und Westseite des Gebäudes die Besucherinnen und Besucher des Kulturforums zum Verweilen einlädt. Die direkt davor entstehende Begrünung spendet Schatten und sorgt für ein verbessertes Mikroklima. Das Grün an der Westfassade wird dem Matthäikirchplatz eine neue Aufenthaltsqualität verleihen. Insgesamt wird das Gebäude als verbindendes Element das Kulturforum zu einem deutlich lebenswerteren Ort machen.

 

 

Ein Museum für alle

Kunst kann einen direkten, lebendigen und kritischen Zugang, ein Kennenlernen und ein Auseinandersetzen ermöglichen – im aktiven Austausch mit anderen Gästen, in Gruppen, oder individuell und in stiller Betrachtung. Menschen unterschiedlicher Generationen und Herkunft können im Museum ihre Erfahrungen mit anderen austauschen und die Bedeutung von Themen des 20. Jahrhunderts für gegenwärtige, gesellschaftliche Entwicklungen hinterfragen. 

Bereiche für Partizipation oder Interaktion zwischen Publikum und Werk sind ebenso wie Bereiche für eigene Recherchen in die  Ausstellungsräume integriert. 

Großzügige Werk- und Medienräume stehen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Familien und Kooperationspartnern zur Verfügung – hierunter Bildungspartner (Kitas, Schulen, Universitäten usw.) und Vertreterinnen und Vertreter von Berliner Communities.

Das Raumensemble aus Werk-, Medien- sowie Veranstaltungsraum kann darüber hinaus für unterschiedliche Tagungs- oder Veranstaltungsformate genutzt werden, die im Austausch mit den anderen Institutionen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Kulturforum interdisziplinär konzipiert werden.