Im berlin modern werden in den Ausstellungen zukünftig Räume zur Verfügung stehen, in denen die Besucher*innen in direktem Dialog mit den Werken selbst aktiv werden können. Dieses Zusammenspiel von Kunstpräsentation und Kunstvermittlung wurde im Rahmen des Projekts „RAUM FÜR…“ in der Ausstellung „Zeit für Fragmente. Werke aus der Sammlung Marx und der Sammlung der Nationalgalerie“ im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin anhand von zwei Vermittlungsstationen erprobt.

"RAUM FÜR..." wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

Zusammenspiel von Kunstpräsentation und Kunstvermittlung

Zeit für Fragmente

Die Ausstellung „Zeit für Fragmente“ widmete sich der Bedeutung des Unfertigen und Unvollendeten. Während es in früheren Zeiten noch die Vorstellung einer Einheit und Vollständigkeit der Welt gab, wich dieses Ideal spätestens im 20. Jahrhundert der Erkenntnis, dass die Welt stets eine unfertige ist. Es gibt immer einen Blickwinkel zu ergänzen, einen weiteren Aspekt zu berücksichtigen oder neue Möglichkeiten auszuloten. Die Ausstellung vereinte daher Werke aus der Sammlung Marx und der Sammlung der Nationalgalerie, deren Teile, Überreste, Leerstellen und Ausschnitte nicht mehr auf ein mögliches Ganzes verweisen, sondern auf die zugleich zerstörerische und schöpferische Kraft von Brüchen.

Spiel und Experiment

Das Thema des Fragments und der künstlerische Umgang mit Bruchstücken und Leerstellen dienten als Ausgangspunkt für die Entwicklung von Angeboten für Besucher*innen an den Vermittlungsstationen. Im Ausstellungsraum wurden interaktive Angebote für Besucher*innen geschaffen, die spielerische und experimentelle Zugänge zu den Themen und Werken der Ausstellung ermöglichten.

Im „RAUM FÜR…EXPERIMENTE, KLÄNGE, STIMMEN, BÜCHER“ waren die Besucher*innen zum Hören, Entspannen und Experimentieren mit Sounds eingeladen. In Auseinandersetzung mit Arbeiten von Robert Rauschenberg und John Cage konnten an einer interaktiven Station Klänge erforscht und eigene Aufnahmen erstellt werden. Eine Hörstation lieferte darüber hinaus inhaltliche Anstöße zur Auseinandersetzung mit den Themen der Ausstellung und gab Einblicke in das Vermittlungsprogramm.

Die Angebote im „RAUM FÜR…KARTEN, WÖRTER, BÜCHER, VIDEOS“ ermöglichten assoziative Zugänge zu den Kunstwerken. Ein Kartenspiel griff das Thema des Fragments auf besondere Weise auf der Bild- und Wortebene auf und regte die Besucher*innen dazu an, miteinander in Dialog zu treten. Ein Tisch mit bequemen Sitzmöglichkeiten lud zum Austausch in Kleingruppen ein und konnte zum Pausieren oder Recherchieren genutzt werden.

Feedback

Für die Planung der Vermittlungsräume im berlin modern wurden die Besucher*innen im Hamburger Bahnhof um ihr Feedback gebeten. Über 90 Prozent der Befragten bewerteten die Möglichkeit sich direkt in den Ausstellungsräumen mit der Kunst beschäftigen zu können positiv. Darüber hinaus konnten Erkenntnisse darüber gewonnen werden, welche Angebote verstärkt genutzt wurden.

Stimmen von Besucher*innen

“I enjoyed the different options and how SPACE FOR… made me think towards a different direction.”

„Was für eine lebhafte und herausfordernde Art der Kunstvermittlung! Besonders das Kartenspiel fordert den Besucher auf, die Kunst im Museum zu hinterfragen.“

„Danke! Endlich ein Angebot für praktische Beteiligung.“